Kaiserslautern – Der beschauliche Gelterswoog ist ein Badesee, der im Sommer von zahlreichen Menschen besucht wird. Der Stausee ist ein kleines Paradies für alle, die dem alltäglichen Stress für ein paar Stunden entfliehen möchten. Doch ein Monster-Hecht trübt die Stimmung. Im Sommer gab es mehrere Zwischenfälle mit einem riesigen Hecht, der anscheinend keine Hemmungen hatte, Schwimmer anzugreifen.
Mehrere Opfer von Monster-Hecht gebissen
Wenn sich Kinder und Erwachsene am Gelterswoog einfinden, geht es um Entspannung und Spaß. Sicherheit ist an einem Badesee immer ein Thema. Aber wenn es um Sicherheit geht, denkt zumindest in Deutschland kein Besucher an einen Monsterfisch, der zur Attacke übergehen könnte. Doch die Geschehnisse am Gelterswoog zeigen, dass vielleicht auch in Deutschland Monster in Seen vorkommen können.
Im Westpfalz-Klinikum wurden im letzten Sommer drei Badesee-Besucher mit Bissverletzungen behandelt. In zwei Fällen gilt als gesichert, dass es sich um Fischbisse handelte. Beim dritten Fall war kein sicherer Nachweis möglich, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass mindestens drei Schwimmer im vergangenen Sommer vom Monster-Hecht gebissen wurden.
Im schlimmsten Fall biss sich der Hecht in der Kniekehle des Schwimmers fest. Der Schwimmer behielt die Nerven und konnte sich durch beherztes Zugreifen des angreifenden Fisches entledigen. Aber eine derartige Attacke kann, wenn sie in tiefen Wasser stattfindet, dramatische Folgen haben. Eine Panikattacke mit anschließendem Wasserschlucken könnte im Extremfall auch zu einem tödlichen Verlauf führen.
Angler übernehmen Jagd auf Monster-Hecht
Nachdem geklärt scheint, dass vom Monster-Hecht eine erhebliche Gefahr für die Schwimmer im Gelterswoog ausgeht, hat man sich dazu entschieden, das Problem zu lösen. Was bedeutet das konkret? Um den gefährlichen Hecht aus dem Verkehr zu ziehen, hatte die Stadt Kaiserslautern eine Sondergenehmigung ausgestellt, die Anglern das Hechtangeln bis zum 31. Januar erlaubte. Ab dem 1. Februar ist Schonzeit in Rheinland-Pfalz für den Hecht.
Die Sondergenehmigung war erforderlich, weil es ansonsten nicht möglich gewesen wäre, zu dieser Jahreszeit Hechte im Gelterswoog zu angeln. Der örtliche Sportfischer-Verband nahm sich der Sache an und schaffte es, innerhalb einiger Wochen über 50 Hechte aus dem Gelterswoog zu ziehen. Das größte Exemplar hatte eine Länge von 1,14 m. Ob es sich dabei um den gefürchteten Monster-Hecht handelte, bleibt allerdings unklar. Die meisten Hechte wurden mit der gebotenen Sorgfalt in andere Gewässer umgesiedelt.
Wirklich ein Monster-Hecht im Gelterswoog?
Die Experten vom Sportfischer-Verband vermuten, dass ein Ungleichgewicht zwischen Raubfischen und Friedfischen im Gelterswoog vorhanden ist. Allerdings wäre es trotzdem höchst ungewöhnlich, dass ein Hecht absichtlich Menschen angreift. Was die genauen Hintergründe sind und ob es demnächst einen Horror-Film zum Monster-Hecht in Kaiserslautern gibt, bleibt abzuwarten.
Es gibt allerlei Theorien, etwa dass die Hechte mangels Nahrung wahllos geworden seinen und deswegen nach allem bissen, was ihnen vor das Maul komme. Denkbar ist auch, dass eine übermäßig große Population dazu führt, dass die Hechte gestresst sind und sich deswegen untypisch verhalten. Das sind allerdings alles Theorien, die sich derzeit nicht belegen lassen. Doch schon in ein paar Monaten wird sich zeigen, ob das Hechtproblem gelöst ist.
Fordert Monster-Hecht weitere Opfer im Sommer?
In den nächsten Monaten dürfen die Sportfischer im Gelterswoog keinen Hecht entnehmen. Wenn die Badesaison beginnt, wird sich zeigen, ob es nach wie vor Probleme gibt. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn gerade der größte Hecht im See den Anglern aus dem Weg gegangen wäre. Aber vielleicht hat sich das Problem auch erledigt durch die fleißige Arbeit der Angler.
Eines scheint sicher: Es wird sich wohl kaum ein Badesee-Besucher vom vermeintlichen Monster-Hecht davon abhalten lassen, bei sommerlichen Temperaturen im Gelterswoog Abkühlung und Entspannung zu nutzen. Aber wenn dann doch ein Monster-Hecht zubeißt, könnte es Szenen wie beim legendären Angriff des weißen Hais im gleichnamigen Spielfilm geben.
Quelle: Tag24