Ein Wildschwein hat in Mainz für Furcht und Schrecken gesorgt. Doch glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Ein Jäger löste das Problem, indem er die Sau, die die Mainzer Innenstadt als neue Heimat ausgewählt hatte, mit einem gezielten Schuss erlegte. Das war notwendig, weil das Wildschwein zunehmend zu einer Gefahr für Menschen wurde. Das berüchtigte Wildschwein war schon öfter gesichtet worden. Aber zuletzt hatte das Tier die Scheu vor Menschen immer mehr verloren, sodass entschlossenes Handeln notwendig war.
Aus Spaß wird Ernst – Wildschwein wird zur Gefahr in Mainz
Es ist keineswegs ungewöhnlich, dass Wildschweine gelegentlich in menschlichen Siedlungen auftauchen. Oft werden die borstigen Tiere durch Abfälle oder andere Lebensmittelreste angezogen. In vielen Fällen werden die Wildschweine gar nicht oder kaum wahrgenommen, da Wildtiere ohnehin dazu tendieren, dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Dementsprechend machte sich die Mainzer Polizei noch einen Spaß, eine durchaus lustige Pressemeldung zu veröffentlichen.
Wenn Polizeikräfte nach einem Wildschwein fahnden und „saumäßige“ Staus in der Mainzer Innenstadt befürchten, klingt das zunächst nicht besonders gefährlich. Aber mit jeder Sichtung des Wildschweins in der Nähe von Menschen änderte sich die Einschätzung zunehmend. Völlig zu Recht kam man schlussendlich zu der Einschätzung, dass die umtriebige Sau Menschen zu Schaden bringen könnte. Wildschweine sind keineswegs harmlose Tiere. Die wuchtigen Wildtiere sind unter Jägern und Joggern durchaus gefürchtet.
Wildschwein wird gesichtet und von Jäger getötet
Letztlich wurde das Wildschwein in der Nähe der Theodor-Heuss-Brücke mithilfe einer Wärmebildkamera aufgespürt und zu später Stunde durch einen beauftragten Jäger erlegt. In Deutschland ist die Wildschweinjagd weit verbreitet, sodass die Meldung, dass ein Wildschwein durch einen Jäger erlegt wurde, für sich genommen noch uninteressant wäre. Aber wenn ein großes Polizeiaufgebot und diverse Experten bemüht werden, um ein Wildschwein mitten in Mainz zu erlegen, sieht die Sache anders aus.
Bevor der Jäger sein Waidhandwerk praktizieren durfte, musste allerdings die untere Jagdbehörde ihre Einwilligung geben. Zudem wurden auch der Tiernotdienst und das Tierheim in Mainz informiert, wohl nicht zuletzt, um alle relevanten Experten mit im Boot zu haben. Am Ende durften sich alle Beteiligten freuen, dass die Jagd nach der aufdringlichen Sau erfolgreich beendet werden konnte. Man mag sich gar nicht vorstellen, welche Schlagzeilen es gegeben hätte, wenn das Wildschwein in Mainz mitten in der Stadt Menschen und vielleicht sogar Kinder angegriffen hätte.
Nur Jäger können Wildschwein-Problem in den Griff bekommen
Wenn ein Problem wie in Mainz entsteht, sind Jäger die naheliegenden Helfer. Die einzige Alternative wäre es, einen Scharfschützen der Polizei einzusetzen. Aber Scharfschützen sind nicht darauf trainiert, Wildtiere waidgerecht zu erlegen. Deswegen ist es sinnvoll, in solchen Situationen einen Jäger zu beauftragen und die behördliche Genehmigung zu erteilen, dass der Jäger außerhalb der üblichen rechtlichen Rahmenbedingungen und Jagdzeiten für die Jagd tätig werden kann.
In einigen Regionen Deutschlands werden Wildschweine zunehmend zu einem Problem. Besonders bekannt ist, dass zahlreiche Wildschweine in Berlin leben. Es gibt realistische Schätzungen, dass weit über 5.000 Wildschweine in Berlin unterwegs sind, ohne dass allerdings ein grundlegendes Problem entstehen würde. In Einzelfällen kann sich dies aber immer ändern, denn wenn Wildtiere Menschen zu nah kommen, können gefährliche Situationen entstehen. Doch eine Situation, wie sie jüngst in Mainz entstanden ist, kommt glücklicherweise nur selten vor, auch weil Jäger dafür sorgen, dass die Wildschweinpopulationen nicht überhandnehmen.
Jagd notwendig für Regulierung des Wildschweinbestands
Der Deutsche Jagdverband gibt für die Jagdsaison 2022/23 an, dass in Deutschland 462.220 Wildschweine zur Strecke gebracht wurden. Das ist eine beeindruckende Zahl, die deutlich macht, dass es ohne Jagd ein gigantisches Wildschwein-Problem in Deutschland gäbe. Glücklicherweise sorgen viele engagierte Jäger dafür, dass es nicht so weit kommt. Früher war es so, dass Wildschweine aufgrund der fehlenden Trophäe nicht so gefragt waren wie Rotwild oder Rehwild. Doch die heutigen Jäger verstehen sich in erster Linie als Naturschützer und nicht als Trophäenjäger.