Als Jäger solltest du alle wichtigen Jagdmethoden kennen. Wir konzentrieren uns in diesem umfassenden Leitfaden auf die Jagdmethoden, die in Deutschland zulässig sind. An der einen oder anderen Stelle machen wir eine Ausnahme oder fügen Hinweise ein für Jäger, die im Ausland jagen möchten und dort teilweise auch noch andere Jagdmethoden umsetzen können.
Was versteht man unter Jagdmethoden?
Bevor wir uns mit den vielen interessanten Details der verschiedenen Jagdtechniken beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, was genau mit dem Begriff Jagdmethode gemeint ist. Wenn Jäger von einer Jagdmethode sprechen, geht es um den gesamten Ablauf von der strategischen Planung bis hin zur Umsetzung der Jagd.
In der heutigen Zeit sind nur noch Jagdmethoden akzeptabel, die mit dem Tierschutz vereinbar und waidgerecht sind. Allerdings spielt bei der Bewertung dieser Aspekte auch der kulturelle Hintergrund eine Rolle. So ist die Parforcejagd, also die Jagd zu Pferde mit einer Hundemeute, in Frankreich nach wie vor legal, während sie in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern verpönt ist.
Die Geschichte der Jagdmethoden
Die Jagd ist ein wichtiger Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Als Sammler und Jäger etablierten sich unsere frühen Vorfahren in einer feindlichen Umwelt. Mit der Jagd konnten sich die frühen Menschen ernähren, aber auch Pelze für Kleidung und Knochen für das Herstellen von Werkzeugen und Waffen gewinnen.
Der Mensch wurde zwar im Laufe seiner Entwicklung vom Jäger und Sammler zum Bauern, aber die Jagd blieb immer ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Diese Behauptung lässt sich fast überall auf der Welt gut belegen. In vielen Gesellschaften war und ist die Jagd ein Privileg für die oberen Schichten oder den Adel.
Heutige Jäger, die freiwillig auf bestimmte Technologien verzichten, um die Jagd fair und interessant zu halten, sollte nicht vergessen, dass die Gefahr für Jäger vor der Erfindung der Schusswaffen* wesentlich größer war als heute. Deswegen war die Jagd in Gruppen, insbesondere bei großen Wildtieren, Standard.
Die heutigen Jagdmethoden von der Pirschjagd bis zur Ansitzjagd haben lange Traditionen. Aber im Laufe der Zeit wurden die diversen Techniken verändert und an neue Gegebenheiten angepasst. Wenn du in Deutschland jagen möchtest, steht dir heutzutage eine ganze Reihe interessanter Jagdmethoden zur Verfügung.
Die Wahl der richtigen Jagdmethode
Die Auswahl an effektiven Jagdmethoden ist für jede Wildart, die in Deutschland vorkommt, überschaubar. Wenn du etwa Wildschweine* jagen möchtest, kannst du eine Pirschjagd betreiben. Aber auch eine Ansitzjagd auf einem Hochsitz ist eine geeignete Option. Wenn viele Wildschweine in kurzer Zeit zur Strecke gebracht werden sollen, kann eine eine Drückjagd die beste Wahl sein.
Generell solltest du die Wahl der Jagdmethode von der Tierart, dem Gelände, der Jahreszeit und dem übergeordneten Jagdziel, aber auch von deinen persönlichen Vorlieben abhängig machen. Wir empfehlen dir, alle verfügbaren Jagdmethoden auszuprobieren und möglichst vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Das ist die wichtigste Voraussetzung, um während einer Jägerkarriere zielsicher die beste Jagdmethode für den jeweiligen Einzelfall zu wählen.
Die wichtigsten Jagdmethoden von A–Z
Wir stellen dir die wichtigsten Jagdmethoden vor. Wir geben einen kurzen Einblick in die Möglichkeiten, die mit der jeweiligen Methode umsetzbar sind. Zudem erklären wir dir die Vorteile und Nachteile, sodass du einen schnellen Überblick bekommst über die verfügbaren Optionen. In den Abschnitten findest du zudem Links zu umfangreichen Artikeln über die Jagdmethoden, sodass du bei Bedarf dein Wissen erheblich vertiefen kannst.
Ansitzjagd – die Kunst des Wartens und Beobachtens
Die Ansitzjagd ist eine alte und einfache Jagdmethode, bei der es vor allem um Geduld und Präzision geht. Der Jäger wartet an einer geeigneten Stelle auf Wild und schlägt im richtigen Moment zu.
Was ist eine Ansitzjagd?
Bei der Ansitzjagd sucht sich der Jäger einen Standort, an dem Wild zu erwarten ist. In der Nähe eines Wildwechsels und an landwirtschaftlichen Flächensee stehen etwa die Chancen gut, in geeigneten Regionen Rehe und Wildschweine zu sehen.
In Deutschland hat der feste Hochsitz eine lange Tradition. Aber es ist auch möglich, gut getarnt im Unterholz Position zu beziehen oder einen mobilen Hochsitz zu verwenden. Allzu unbequem sollte der Ansitz allerdings nicht sein, denn es dauert mitunter Stunden, bis sich das gewünschte Wild zeigt.
Bei der Ansitzjagd, die oftmals in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung stattfindet, ist ein lichtstarkes Fernglas hilfreich.
Vor- und Nachteile der Ansitzjagd
Vorteile:
- Präzision: Aufgrund der festen Position und der fehlenden körperlichen Aktivität ist es relativ leicht, regelmäßig eine hohe Präzision beim Schießen zu erreichen.
- Sicherheit: Dank der kontrollierten Rahmenbedingungen ist es einfach, Schüsse sicher und gefahrlos abzugeben.
- Ruhe: Ein Ansitz kann einen meditativen Charakter erreichen, da du dich mitunter über Stunden auf die umgebende Natur konzentrierst.
Nachteile:
- Geduld erforderlich: Was für die einen Meditation ist, wird für die anderen zur Geduldsprobe. Ohne Geduld kannst du bei der Ansitzjagd kaum erfolgreich sein.
- Eingeschränkte Mobilität: Da du an einem festen Platz sitzt, bist du darauf angewiesen, dass sich das Wild in eine Position bewegt, die zu deinem Standort passt.
- Abhängig vom Standort: Du kannst einen großartigen Platz für die Ansitzjagd haben, der regelmäßig Erfolg bringt. Aber es kann dir auch passieren, dass du vergeblich wartest.
Spezielle Ausrüstung für die Ansitzjagd
Neben der üblichen Jagdausrüstung sind einige spezielle Ausrüstungsgegenstände bei der Jagd vom Ansitz hilfreich.
- Hochsitz: Ein fester oder mobiler Hochsitz* ist die beste Voraussetzung, um an einem günstigen Standort regelmäßig erfolgreich zu jagen.
- Tarnung: Jagdbekleidung* in Tarnfarben und gegebenenfalls auch Tarnschminke* können hilfreich sein, um scheue Wildarten nicht zu verschrecken. Den Ansitz kannst du mit einem Tarnnetz* in die Umgebung integrieren oder du kannst ein Tarnzelt* verwenden.
- Optik: Ein lichtstarkes Fernglas* ist hilfreich, um Wild frühzeitig zu entdecken. Ein Zielfernrohr* ist notwendig, um auch auf größere Entfernung einen sicheren Schuss abgeben zu können. Wenn du Wild in großer Entfernung aufspüren willst, kann ein Spektiv* wertvolle Dienste leisten.
- Sitzhilfe: Ein Ansitzkissen* kann einen langen Aufenthalt auf einem Hochsitz oder einem anderen Ansitz deutlich komfortabler machen.
Die besten Bücher zur Ansitzjagd
- Hochstandbau* von Dominik Steinhauser ist ein großartiges Buch. Der Autor erklärt in einem geradezu wissenschaftlichen Ansatz, wie ein moderner Hochsitz gebaut, positioniert und gewartet werden sollte. Das Buch ist erst seit 2022 auf dem Markt, aber aufgrund der unglaublichen Detailtiefe schon jetzt ein Standardwerk.
- Hochsitzbau einfach & praktisch* von Anton Schmid ist ein Buch von einem Praktiker für Praktiker. Wenn du einen Hochsitz in deinem Revier bauen möchtest, ist dieses Buch eine wertvolle Quelle mit vielen nützlichen Tipps und Bauanleitungen inklusive Konstruktionszeichnungen.
- Erfolgreiche Ansitzjagd auf Rehwild* von Anton Schmid ist eine gut geschriebene Einführung in das Thema, die allerdings einem erfahrenen Jäger nicht viele neue Dinge beibringen kann. Aber für Jungjäger ist das Buch uneingeschränkt empfehlenswert.
- Hochsitze* von Björn Zedrosser ist ein schönes Buch für Jäger, die sich inspirieren lassen möchten von vielen unterschiedlichen Hochsitzen, die der Autor und Fotograf im Laufe der Jahre festgehalten hat. Dazu gibt es kleine und große Geschichten, die durchweg unterhaltsam sind.
Baujagd – Fuchs und Co. aus dem Bau treiben
Die Baujagd ist eine aufregende Jagdmethode, bei der du unterirdisch lebende Wildarten mithilfe von ausgebildeten Bauhunden aus ihrem Versteck treibst, um sie oberirdisch zur Strecke zu bringen. In Deutschland ist die Baujagd auf den Fuchs beliebt.
Was ist eine Baujagd?
Bei der Baujagd werden Wildtiere wie Fuchs, Dachs, Frettchen (Frettieren), Kaninchen und Marder aus dem Bau getrieben. Am Ausgang wartet der Jäger, um im richtigen Moment den Schuss abzugeben. Für die Baujagd werden kleine Hunde eingesetzt, insbesondere Dackel und Terrier. Die Bauhunde werden mit viel Aufwand ausgebildet, damit sie sich furchtlos in die verzweigten unterirdischen Gänge zwängen.
Es ist viel Aufwand erforderlich, um aus einem ganz normalen Dackel oder Terrier einen Bauhund zu machen. Die Baujagd ist deutlich anspruchsvoller als viele andere Jagdmethoden, auch weil du zunächst herausfinden musst, wo sich ein Bau befindet. Anschließend musst du sämtliche Ein- und Ausgänge finden.
Damit der Fuchs oder ein anderes Tier nicht entwischen kann, müssen sämtliche Ausgänge entweder verschlossen oder mit einem Jäger besetzt werden. Sobald der Hund oder die Hunde mit der Arbeit beginnen, ist Aufmerksamkeit geboten, denn ansonsten entwischt am Ende noch das gejagte Tier.
Die Baujagd ist im Naturbau und im Kunstbau möglich. Allerdings ist in einigen Bundesländern die Jagd im Naturbau untersagt, während die Jagd im Kunstbau zugelassen ist. Ein Kunstbau hat den großen Vorteil, dass es relativ leicht ist, einen eingeklemmten Bauhund zu befreien.
Vor- und Nachteile der Baujagd
Vorteile
- Teamerlebnis: Enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch
- Gute Erfolgschance: hohe Effektivität bei sachgerechter Ausführung
- Spannende Jagdpraxis: bei der Baujagd kommen Strategie, Taktik und Action zusammen
Nachteile
- Hundeausbildung: hoher Ausbildungsaufwand für Bauhunde
- Risiken: mitunter gefährlich für Jagdhunde
- Keine universelle Jagdmethode: nur für wenige Wildarten geeignet
Spezielle Ausrüstung für die Baujagd
Bei der Baujagd kommst du nicht mit der normalen Jagdausrüstung aus. Es gibt ein paar spezielle Ausrüstungsgegenstände, die für diese besondere Jagdmethode empfehlenswert sind:
- Kunstbau: Ein Kunstbau ist ein künstlich angelegter Bau, der an günstigen Positionen im Revier unterirdisch angelegt wird. Das Ziel ist es, die bejagte Wildart dazu zu bringen, den Kunstbau als Unterkunft anzunehmen.
- Grabwerkzeuge: Da die Jagd unterirdisch stattfindet, ist es immer eine gute Idee, vernünftige Grabwerkzeuge griffbereit zu haben. Eine schnelle Reaktion ist etwa erforderlich, wenn ein Hund sich im Bau eingeklemmt und sich nicht allein befreien kann. Eine robuste Mini-Baggerschaufel* kann sich in solchen Situation als außerordentlich nützlich erweisen.
- Erste-Hilfe-Set für Hunde: Bei der Baujagd können Hunde verletzt werden. Ein gut bestücktes Erste-Hilfe-Set für Hunde* sollte deswegen auf jeden Fall griffbereit sein.
Die besten Bücher zur Baujagd
- Die Baujagd* von Bruno Hespeler ist in die Jahre gekommen und mittlerweile nur noch antiquarisch zu finden. Das Buch wurde 1985 auf den Markt gebracht und ist deswegen für die heute praktizierte Baujagd nur noch bedingt zu gebrauchen. Die grundlegenden Techniken werden allerdings gut vermittelt.
- Der Jagdteckel* von Hans Laux ist eines der besten Bücher zum Thema Baujagd. Leider ist es schwierig, dieses Buch, das im Jahr 2006 veröffentlicht wurde, zu einem annehmbaren Preis gebraucht zu kaufen. Die hohen Preise auf dem Gebrauchtmarkt zeigen allerdings, dass dieses Buch nach wie vor einen hohen Wert für viele Jäger hat.
Bogenjagd – traditionelle Jagd mit Pfeil und Bogen
Die Bogenjagd ist eine traditionelle Jagdmethode, die auch heute noch von einigen indigenen Völkern praktiziert wird. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Bogenjagd zudem in einigen westlichen Staaten, insbesondere in den USA, eine regelrechte Renaissance erlebt.
Was ist eine Bogenjagd?
Bei der Jagd mit Pfeil und Bogen pirscht sich der Jäger meist an das Wild heran und erlegt es mit einem gezielten Schuss aus relativ kurzer Distanz. Die Bogenjagd ist eine ausgesprochen anspruchsvolle Jagdmethode, da der Jäger dazu in der Lage sein muss, sich effektiv anzuschleichen, ohne das Wild zu verscheuchen. Und dann muss auch noch ein gezielter Schuss mit ruhiger Hand gelingen. Auch die Ansitzjagd mit Bogen ist eine Option.
Zum Einsatz kommen in der Regel moderne Compoundbögen mit Visier. Aber auch Langbögen und Recurvebögen werden eingesetzt, typischerweise aber von erfahrenen Bogenjägern, die bereits über exzellente Fähigkeiten verfügen und eine neue Herausforderung suchen.
Die Bogenjagd ist in den USA voll im Trend. Auch in Russland ist es möglich, mit Pfeil und Bogen zu jagen. Allerdings ist eine Jagdreise mit dem Zweck, die Bogenjagd zu praktizieren, nur dann sinnvoll, wenn du die Möglichkeit und auch die Ambition hast, das Bogenschießen regelmäßig zu trainieren.
Vor- und Nachteile der Bogenjagd
Vorteile
- Spannende Herausforderung für Jäger: Bogenjagd verlangt Jägern mehr ab als die Jagd mit Schusswaffen.
- Traditionelles Jagderlebnis: Die Jagd mit Pfeil und Bogen hat eine wesentlich längere Tradition als Jagd mit Schusswaffen.
- Für fast alle Wildarten geeignet: Pfeil und Bogen lassen sich relativ leicht auf unterschiedliche Wildarten anpassen.
Nachteile
- Hoher Schwierigkeitsgrad: Vor allem die Pirschjagd mit Pfeil und Bogen erfordert physische Fitness, mentale Stärke, Geduld und Ausdauer.
- Regelmäßiges Training erforderlich: Bogenjäger müssen viel trainieren, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu pflegen.
- In Deutschland nicht legal: Bislang können deutsche Jäger nur im Ausland mit Pfeil und Bogen jagen. Es gibt allerdings Bestrebungen, dies zu ändern, zumindest in einigen Bundesländern.
Spezielle Ausrüstung für die Bogenjagd
- Bogen: Für die Bogenjagd eignen sich Compoundbögen*, Recurvebögen* und Langbögen*. Der Compoundbogen ist die effektivste Variante. Ein Recurvebogen oder ein Langbogen ist nur für erfahrene Bogenschützen bei der Jagd eine Option.
- Pfeile: Es gibt unzählige Varianten, sodass es nicht immer ganz einfach ist, die besten Pfeile* für die Jagd zu finden. Flexibilität und Länge sind die entscheidenden Parameter. Einen Köcher* für Pfeile solltest du ebenfalls einplanen.
- Jagdspitzen: Als Pfeilspitzen werden bei der Bogenjagd spezielle Jagdspitzen* eingesetzt, mit denen das Tier schnell und wirkungsvoll getötet wird.
- Pfeilauflage: Eine Pfeilauflage* sorgt dafür, dass der Pfeil beim Schuss zuverlässig in der gewünschten Position bleibt.
- Release: Ein Release* ist ein ausgesprochen nützliches Zubehörteil für Bogenschützen. Mit einem Release wird der Pfeil gehalten und mechanisch gelöst beim Schuss. Mit einem Release lässt sich die Genauigkeit erheblich verbessern.
- Entfernungsmesser: Bei der Bogenjagd ist die richtige Einschätzung der Entfernung noch wichtiger als bei der Jagd mit Schusswaffen. Deswegen ist ein Entfernungsmesser* gerade für Anfänger enorm hilfreich.
Die besten Bücher zur Bogenjagd
- Bogenjagd heute* von Luis Hant ist ein solides Buch für den Einstieg und eines der wenigen deutschen Bücher zum Thema Bogenjagd. Der Autor liefert wertvolle Grundlagen für Jäger, die im europäischen Ausland die Bogenjagd praktizieren möchten.
- The Ultimate Guide to Bowhunting Skills, Tactics, and Techniques* von Jay Cassel ist ein englischsprachiges Buch für den amerikanischen Markt. Wenn du dich über die moderne Bogenjagd informieren möchtest, ist dieses Buch ein exzellenter Ausgangspunkt, denn der Autor verfügt über enorm viel praktisches Wissen und schafft es zudem, die theoretischen Grundlagen dieser faszinierenden Jagdmethode auf verständliche Weise zu vermitteln.
Drückjagd – Gruppenerlebnis mit viel Action
Die Drückjagd ist eine spannende und dynamische Jagdmethode, bei der eine ganze Gruppe von Jägern zusammenarbeitet. Mit einer Drückjagd ist es möglich, in kurzer Zeit eine große Strecke zu legen. Das ist in vielen Revieren gelegentlich oder regelmäßig notwendig, um das geplante Wildtiermanagement umsetzen zu können.
Was ist eine Drückjagd?
Bei der Drückjagd arbeiten Jäger, Treiber, Hundeführer und Hunde zusammen. Die Treiber und die Hunde scheuchen das Wild auf, indem sie gezielt in eine Richtung vorrücken. Die Jäger besetzen strategisch günstige Position, um das fliehende Wild zu erlegen. Da bei der Drückjagd alles sehr schnell gehen kann, ist es wichtig, dass die Jäger aufmerksam sind und schnell reagieren. Die Drückjagd ist ein Gemeinschaftserlebnis, das mit dem Streckelegen abgeschlossen wird, bevor der gemütliche Teil beginnt.
Vor- und Nachteile der Drückjagd
Vorteile:
- Gemeinschaftserlebnis: Bei der Drückjagd musst du mit anderen Jägern sowie Treibern und Hunden zusammenarbeiten. Dadurch entsteht ein besonderes Gemeinschaftsgefühl.
- Hohe Erfolgschance: Bei einer fachgerecht umgesetzten Drückjagd haben alle Jäger eine vielversprechende Chance, zum Erfolg zu kommen.
- Effizienz: Die Drückjagd ist hervorragend geeignet, wenn es darum um in kurzer Zeit zahlreiche Tiere zu erlegen.
Nachteile:
- Sicherheitsaspekte: Bei der Drückjagd sind viele Personen beteiligt, sodass kleine Fehler oder Unachtsamkeiten zu Sicherheitsproblemen führen können. Strenge Sicherheitsmaßnahmen sind deswegen alternativlos.
- Stress für das Wild: Durch die Arbeit der Treiber und der Hunde werden viele Tiere aufgescheucht, nicht nur das bejagte Wild. Somit entsteht bei den tierischen Bewohnern des Reviers ein hoher Stresslevel.
- Hoher Aufwand: Eine Drückjagd muss präzise geplant und koordiniert werden. Der Aufwand ist deutlich höher als bei Jagdmethoden, die ein Jäger allein praktizieren kann.
Spezielle Ausrüstung für die Drückjagd
Bei der Drückjagd benötigst du einige Ausrüstungsgegenstände, die für andere Jagdmethoden nicht unbedingt erforderlich sind.
- Sicherheitsweste: Bei der Rückkehr müssen alle beteiligten Jäger, Treiber, Hundeführer und Hunde Warnwesten* in Signalfarben tragen, damit es nicht zu folgenschweren Verwechslungen kommt.
- Kommunikationsgeräte: Je nach Revier muss eine umfassende Kommunikation per Handy oder Funkgerät* gewährleistet sein.
Die besten Bücher zur Drückjagd
- Erfolgreiche Drückjagd* von Peter Burkhardt ist ein nützliches Handbuch für die Drückjagd. Völlig unabhängig davon, ob du zum ersten Mal an einer Drückjagd teilnehmen willst oder eine Drückjagd ausrichten willst, findest du viele nützliche Anregungen. Man merkt dem Buch an jeder Stelle an, dass der Autor aus der Praxis kommt und viel Erfahrung hat.
- Jagdkönig! Erfolgreich auf der Drückjagd* von Christoph Tavernaro ist ein exzellentes Buch, in dem du viele wertvolle Tipps zur Umsetzung einer modernen Drückjagd findest. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass das Buch viele Rechtschreib- und Tippfehler enthält. Angesichts des vorzüglichen Inhalts können wir allerdings über dieses unschöne Detail hinwegsehen.
- Drückjagd* von Peter Diekmann ist ein unterhaltsam geschriebenes Buch mit einer grundlegenden Einführung in das Thema Drückjagd. Dieses Buch ist für Jungjäger eine gute Einführung, aber für erfahrene Jäger, die sich exklusive Praxistipps erhoffen, nicht unbedingt die erste Wahl.
Fallenjagd – Jagdmethode erfordert Strategie und Planung
Die Fallenjagd ist eine traditionelle Jagdmethode, bei der Fallen ausgebracht werden, um Wildtiere zu fangen. Auch in Deutschland spielt die Fallenjagd eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Jagd auf Niederwild.
Was ist die Fallenjagd?
Als Fallenjagd wird eine Jagdmethode bezeichnet, bei der du das Wild nicht mit einem Schuss erlegst, während es sich frei durch die Natur bewegt. Vielmehr stellst du Fallen auf, die so positioniert und ausgestattet sind, dass das bejagte Tier freiwillig in die Falle geht, den Schließmechanismus auslöst und lebend oder tot zur Strecke gebracht wird.
Lebendfallen haben den großen Vorteil, dass der Jäger überprüfen kann, ob das richtige Tier gefangen wurde. Anschließend ist es gegebenenfalls immer noch möglich, mit einem Fangschuss das Tier zu erlegen. Bei Totfangfallen wird das Tier hingegen sofort getötet.
Bei der heutigen Fallenjagd ist das Thema Tierschutz enorm wichtig. Es muss sichergestellt werden, dass nicht versehentlich ein falsches Tier getötet wird. Zudem muss bei Totfangfallen gewährleistet sein, dass eine sichere und zuverlässige Tötung stattfindet, damit das gefangene Tier nicht unnötig leidet.
Vor- und Nachteile der Fallenjagd
Vorteile:
- Selektive Jagd: Mit einer modern gestalteten Fallenjagd ist es vergleichsweise einfach, bestimmte Arten oder sogar Individuen zu jagen.
- Effektivität: Eine gut platzierte Falle bringt schnell und gegebenenfalls auch regelmäßig Erfolg.
- Geringe Geräuschbelästigung: Die Jagd mit einer Falle funktioniert leise und belästigt somit weder andere Tiere noch Menschen in der Umgebung.
Nachteile:
- Gefahr für Haustiere: Unsachgemäß aufgestellte Fallen können zu einer erheblichen Gefahr für Katzen und Hunde werden.
- Viele Kontrollen: Mindestens zwei Kontrollen sind in den meisten Bundesländern täglich vorgeschrieben, damit sichergestellt ist, dass durch eine Falle kein unnötiger Schaden angerichtet wird.
- Teilweise viel Aufwand: Je nach Fallenart kann viel Arbeit nötig sein, um eine Fallenjagd umzusetzen.
Spezielle Ausrüstung für die Fallenjagd
Bei der Fallenjagd kommen besondere Ausrüstungsgegenstände ins Spiel, die du bei anderen Jagdmethoden teilweise nicht benötigst.
- Fallen: Du kannst Wildfallen* im Fachhandel kaufen, sowohl Lebendfallen als auch Totfangfallen. Einige Fallenvarianten kannst du aber auch mit etwas handwerklichem Geschick selbst bauen.
- Köder: Du benötigst einen passenden Köder für die jeweilige Tierart. Du musst nicht unbedingt kommerziell angebotene Lockmittel* verwenden, auch wenn diese Option die Sache oftmals vereinfacht.
- Werkzeug: Wenn du Fallen betreibst, solltest du davon ausgehen, dass kleine Reparaturen und regelmäßige Wartungsarbeiten erforderlich sind, um die Fallen in Schuss zu halten. Ein Multitool* solltest auf jeden Fall im Rucksack haben, wenn du im Revier unterwegs bist.
Die besten Bücher zur Fallenjagd
- Das Praxishandbuch Fangjagd* von Andre Westerkamp ist eine wunderbare Einführung für Jäger, die sich ausgiebig mit dem Thema Fallenjagd auseinandersetzen möchten. Du kannst dich über dieses spannende Thema ausgiebig informieren. Besonders gut gefallen uns die einfach umzusetzenden Bauanleitungen.
- Erfolgreich Raubwild bejagen* von Wolfram Osgyan beschäftigt sich nicht nur mit der Fallenjagd, sondern auch mit der Jagd mit Büchse und Flinte. Trotzdem ist das Buch auch für dann interessant, wenn es dir nur um die Fallenjagd geht, denn aufgrund der gut bebilderten Erklärungen ist es leicht, die Details, die im Text beschrieben werden, zu verstehen und in der Praxis nachzuvollziehen.
- Raubwild* von Felix Hosner und Erich Obal ist nach wie vor ein nützliches Lehrwerk zum Thema Fallenjagd, indem du viele interessante Anregungen für die Praxis findest. Es gibt zwei Nachteile: Die Fallenjagd ist nur eines von mehreren Themen des Buchs. Zudem sind einige Fangmethoden nicht mehr legal. Mir gefällt gut, dass es praxisnahe Tipps und gute Anleitungen zum Bau von eigenen Fallen gibt.
Jagd mit Hunden – Hunde als treue Begleiter auf der Jagd
Jagdhunde sind für einige Jagdmethoden unverzichtbar. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Hunde für die Jagd auszubilden. Wenn du darüber nachdenkst, dir einen Jagdhund anzuschaffen, solltest du dir überlegen, welche Jagdmethode du bevorzugt betreibst, damit du die passende Hunderasse und die passende Ausbildung willst.
Die Rollen von Jagdhunden
Du kannst Jagdhunde für unterschiedliche Zwecke einsetzen. Nicht alle Hunderassen sind für jede Variante geeignet. Die folgenden Fähigkeiten sind bei der Jagd besonders hilfreich:
- Vorstehhund: Als Vorstehhund werden mittelgroße bis große Hunderassen eingesetzt. Die Hauptaufgabe ist die Niederwildjagd in Feldrevieren. Suchen, Vorstehen und Verlorenbringen sind typische Aufgaben. Typische Jagdhunderassen für diesen Ausbildungsweg sind Deutsch-Langhaar, Deutsch-Kurzhaar und Weimaraner
- Apportierhund: Apportierhunde werden bevorzugt für die Wasserarbeit ausgebildet, teilweise auch für die Schweißarbeit. Die stumme Arbeit der Apportierhunde ist speziell bei der Jagd am Wasser nahezu unverzichtbar. Zum Einsatz kommen meist mittelgroße Hunde wie Labrador und Golden Retriever.
- Stöberhund: Stöberhunde sind kleine bis mittelgroße Hunde, bevorzugt mit langem Haarkleid. Bei der Waldjagd werden die spurlauten Hunde zum Stöbern und Buschieren eingesetzt. Der Deutsche Wachtelhund, der Welsh Springer Spaniel oder auch der English Springer Spaniel lassen sich zu exzellenten Stöberhunden ausbilden.
- Bracke: Bracken sind kleine bis mittelgroße Hunde, die mit einer guten Nase, einem starken Willen und hoher Spursicherheit ausgestattet sind. Bracken jagen und laufen dementsprechend enorm viel. Bei der Stöberjagd oder auch bei der Nachsuche sind Bracken wertvolle Helfer. Die Deutsche Bracke, der Beagle und die Westfälische Bracke sind typische Hunderassen für die Bracken-Ausbildung.
- Schweißhund: Schweißhunde müssen über eine ausgeprägte Wildschärfe verfügen. Eingesetzt werden kleine bis mittelgroße Hunde. Die Jagd findet laut statt, damit der Jäger folgen kann. Klassische Hunderassen für die Schweißhund-Ausbildung sind der Hannoversche Schweißhund, der Bayerische Gebirgsschweißhund und die alpenländische Dachsbracke.
- Bauhunde (Erdhunde): Bauhunde sind kleine Hunde, die sich in Fuchsbauten und andere Bauten von unterirdisch lebenden Wildtieren zwängen, um sie heraus zu scheuchen und dem Jäger zuzuführen. Es handelt sich um kleine, spurlaute und wildscharfe Tiere. Dackel (Teckel) und Terrier werden bevorzugt für diese anspruchsvolle Arbeit ausgebildet.
Vor- und Nachteile der Jagd mit Hunden
Vorteile
- Gut ausgebildete Jagdhunde sind nützliche Jagdhelfer
- Einige Jagdmethoden nur mit Hund umsetzbar (Baujagd etc.)
- Teamarbeit zwischen Mensch und Hund
Nachteile
- Jagdhundeausbildung ist aufwendig und anspruchsvoll
- Kauf und Unterhalt eines Jagdhunds ist kostenaufwendig
- Je nach Aufgabe nur bestimmte Rassen geeignet
Spezielle Ausrüstung für Jagdhunde
Jagdhunde sind wertvolle Mitglieder des Jagdteams und sollten dementsprechend behandelt werden. Je nach Einsatzzweck ist es notwendig, spezielle Ausrüstungsgegenstände für Jagdhunde zu kaufen. Der Aufwand hält sich insgesamt aber in Grenzen, gemessen an den generellen Ausbildungs- und Unterhaltskosten für einen Hund.
- Warnweste für Hund: Bei der Drückjagd und anderen Gesellschaftsjagden sind Warnwesten für Hunde* unverzichtbar, damit nicht versehentlich ein Jäger einen Hund für ein Wildtier hält.
- Mobiler Ess- und Trinknapf: Die Jagd ist für Hunde meist noch deutlich anstrengender als für den Menschen. Deswegen ist es sinnvoll, Futter, Wasser und mobile Näpfe* im Rucksack oder im Auto zu haben.
- Transport & Pflege: Im spezialisierten Handel für Jagdhundebedarf* findest du von der Transportdecke bis zum Schweißriemen alles, was ein exzellenter Jagdhund benötigt.
Die besten Bücher zu Jagdhunden
- Die Ausbildung des Jagdhundes* von Anton Fichtlmeier ist ein moderner Klassiker, der in einer neuen Auflage aus dem Jahr 2023 vorliegt. Fichtlmeier hat bei Jägern einen exzellenten Ruf, da er eine moderne Ausbildung mit sanften und tierschutzgerechten Methoden propagiert. Alle Bücher von Anton Fichtlmeier* zur Jagdhund-Thematik sind empfehlenswert.
- Der Weg zum erfolgreichen Jagdhund* von Stefanie Blawe und Claudia Fries hat sich in wenigen Jahren zu einem der Standardwerke für die Jagdhundeausbildung entwickelt. Dieses Buch ist eine Top-Empfehlung für alle Jäger, die mit Hunden jagen oder jagen wollen.
- Vom Jagdhund zum Jagdgefährten* von Tanja Dautzenberg ist flott geschrieben und erklärt die moderne Jagdhundeausbildung, wobei es der Autorin darum geht, echte Jagdgefährten und keine willenlosen Befehlsempfänger mit der Erziehung zum Jagdhund zu kreieren.
- Spiele und Action für Jagdhunde* von Pia Göning ist ein praxisnahes Buch für Jäger, die ihrem Jagdhund regelmäßig neue Aufgaben stellen möchten. Die vielen kreativen Aufgaben, die du im Buch findest, machen dem Jäger und dem Hund Freude.
Lockjagd – die Kunst des Täuschens und Verlockens
Die Lockjagd ist eine klassische Jagdmethode, bei der sich der Jäger zunutze macht, dass viele Wildtiere auf Rufe und Lockmittel reagieren. Es ist eine besondere Kunst, regelmäßig mit der Lockjagd erfolgreich zu jagen.
Was ist die Lockjagd?
Bei der Lockjagd* geht es darum, Wildtiere zu täuschen. So kannst du etwa mit einem passenden Lockvogel* Krähen anlocken. Bei manchen Tieren geht es nur darum, die Anwesenheit von Artgenossen vorzutäuschen. Oft werden aber auch weibliche oder männliche Tiere mit entsprechenden Brunftrufen angelockt.
Der Jäger befindet sich meist in einem Ansitz, je nach gejagtem Wild mehr oder weniger stark getarnt. Die Lockjagd ist bei der Vogeljagd äußerst populär. Aber auch andere Wildtiere können mit den passenden Methoden angelockt werden. Gewissermaßen vereinfacht die Lockjagd die Ansitzjagd, da sie dem bejagtem Wild einen zusätzlichen Anreiz bietet, in Schussdistanz zu kommen.
In der Theorie ist die Lockjagd eine einfach umsetzbare Jagdmethode. Aber in der Praxis stellt sich oft heraus, dass Wildtiere launischer und mitunter schlauer sind, als sich Jäger dies vorstellen. Auch die Lockjagd lässt sich nur mit Geduld und Erfahrung regelmäßig erfolgreich praktizieren. Besonders beliebt ist die Lockjagd auf Enten und Gänse. Aber auch Rehwild, Schwarzwild, Tauben, Füchse und zahlreiche andere Wildarten sind für die Lockjagd geeignet.
Vor- und Nachteile der Lockjagd
Vorteile:
- Selektive Jagd: Die Lockjagd ist hervorragend geeignet, um eine ganz bestimmte Wildart oder sogar ein bestimmtes Individuum in Schussdistanz zu bekommen.
- Interaktion mit Wildtieren: Es macht ungeheuer viel Spaß, ein Wildtier behutsam und geduldig anzulocken, um anschließend im richtigen Moment den Abzug zu ziehen. Die Lockjagd ermöglicht ein besonderes Naturerlebnis.
- Erfolgschancen: Eine sachgerecht umgesetzte Lockjagd hat eine hohe Erfolgschance. Du solltest auf lange Sicht (bei gleicher Wildart) öfter erfolgreich sein als bei der reinen Ansitzjagd.
Nachteile:
- Anspruchsvolle Umsetzung: Es kommt nicht nur darauf an, die passende Ausrüstung zu haben oder vielleicht sogar einen Lockruf zu beherrschen. Du musst auch wissen, wann, wo und wie du den Lockruf oder eine andere Lockmethode optimal einsetzt. Das funktioniert regelmäßig nur mit viel Erfahrung.
- Wildtiere sind launisch: Auch wenn du alles perfekt machst, kann es sein, dass sich das Tier nicht so verhält, wie du es vorgesehen hast. Das passiert regelmäßig, sodass du eine gewisse Frustrationstoleranz haben solltest.
Spezielle Ausrüstung für die Lockjagd
Damit du die Lockjagd erfolgreich umsetzen kannst, solltest du die passende Ausrüstung für das jeweilige Zieltier zur Verfügung haben.
- Ruf- und Lockinstrumente: Schwarzwildlocker*, Fuchslocker*, Rehblatter* und Entenlocker* sind Beispiele für einfache Instrumente, mit denen du Wildtiere aus ihrem Versteck oder zu dir locken kannst.
- Lockvögel: Lockenten* sind besonders populär und werden regelmäßig bei der Entenjagd eingesetzt. Locktauben* sind hilfreich, wenn du Wildtauben jagst, denn Tauben sind gesellige Tiere.
- Tarnung: Speziell bei der Jagd auf Vögel ist es wichtig, einen gut getarnten Ansitz zu haben. Für mobile Einsätze haben sich Tarnzelte* bewährt.
- Kenntnisse über das Tierverhalten: Bei der Lockjagd geht es darum, das natürliche Verhalten der Tiere auszunutzen. Es gibt gute Fachliteratur zum Thema Lockjagd*. Zudem solltest du viel Zeit in der Natur verbringen und Wildtiere aufmerksam beobachten.
Die besten Bücher zur Lockjagd
Leider gibt es nicht viele Bücher zur Lockjagd und die älteren Bücher zum Thema sind oft vergriffen. Die folgenden Bücher sind empfehlenswert. Vielleicht hast du Glück und kannst ein Exemplar zu einem günstigen Preis gebraucht erwerben.
- Faszination Lockjagd: Erfahrungen, Kniffe, Tricks* von Klaus Weisskirchen ist oft für ein paar Euro bei Amazon gebraucht verfügbar. Das Buch ist nicht perfekt, bietet aber eine solide Einführung in die Lockjagd.
- Lockjagd* von Karl Lemke hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Aber die Techniken der Lockjagd haben sich im Kern nicht verändert, sodass dieses Buch, das gebraucht bei Amazon meist für wenig Geld zu bekommen ist, durchaus empfehlenswert ist.
Pirschjagd – auf leisen Sohlen zur Beute
Die Pirschjagd ist eine faszinierende Jagdmethode, bei der sich der Jäger leise und möglichst unauffällig dem Wild nähert, um in Schussdistanz zu kommen. Jeder Jäger sollte die Pirschjagd regelmäßig praktizieren und trainieren, denn sie beinhaltet alles, was die Jagd zu einem beeindruckenden Naturerlebnis machen kann.
Was ist eine Pirschjagd?
Die Pirschjagd wird praktiziert, indem sich der Jäger aktiv auf die Suche nach Wildtieren begibt. Dazu ist ein umfassendes Wissen über das Verhalten der bejagten Tierart erforderlich. Je anspruchsvoller das Gelände ist, desto höher sind die Anforderungen an die Kondition. Das Ziel ist es, dem Wild so nachzukommen, dass ein sicherer Schutz möglich ist.
Zunächst musst du wissen, an welchen Stellen du die gesuchten Wildtiere findest. Die Pirschjagd beginnt oft mit einem längeren Ansitz, von dem aus du mit einem Fernglas oder einem Spektiv einen großen Bereich beobachtest. Wenn du ein passendes Individuum gefunden hast, kann die Pirschjagd beginnen.
Die Pirschjagd kann aber auch bei einem ganz normalen Reviergang entstehen, wenn du in der Ferne etwa ein Reh oder ein anderes Wildtier siehst und dich langsam heranpirschst. Ein kleiner Fehler bei der Pirsch kann dazu führen, dass das Wild dir aufgescheucht wird und die Chance vertan ist. Nur mit Geduld und Sorgfalt ist es möglich, regelmäßig bei der Pirschjagd erfolgreich zu sein.
Vor- und Nachteile der Pirschjagd
Vorteile:
- Aktive Jagdmethode: Bei der Pirschjagd bewegst du dich zum Wild, sodass du deutlich mehr in Aktion bist als bei passiven Jagdmethoden.
- Besonderes Naturerlebnis: Um dich nah an ein Wildtier heranzupirschen, musst du dich leise, sicher und unauffällig in der Natur bewegen. Das funktioniert nur, wenn du bei der Jagd zu einem Teil der Natur wirst.
- Abwechslungsreich: Jeder Pirschgang ist anders. Deswegen ist die Pirschjagd jedes Mal eine neue Herausforderung, denn Wildtiere sind Individuen, die sich nicht schematisch verhalten.
Nachteile:
- Schwierigkeitsgrad: Die Pirschjagd ist eine anspruchsvolle Jagdmethode, die auch bei erfahrenen Jäger nicht immer zum Erfolg führt.
- Hoher Aufwand: Eine Pirschjagd kann Stunden dauern und mit erheblichen körperlichen Anstrengungen verbunden sein, insbesondere in schwierigem Gelände.
- Adrenalin und körperliche Belastung: Ein kontrollierter Schuss ist schwierig, wenn die körperliche und mentale Belastung hoch ist. Körperliche Fitness ist ein klares Plus bei der Pirschjagd.
Spezielle Ausrüstung für die Pirschjagd
Die Ausrüstung, die du für die Pirschjagd benötigst, kannst du auch für diverse andere Jagdmethoden nutzen. Ein paar Ausrüstungsgegenstände sind erforderlich, damit du diese spezielle Jagdmethode erfolgreich praktizieren kannst.
- Geräuscharme Tarnkleidung: Die meisten Jäger achten auf passende Farben für die Pirschjagd. Aber fast noch wichtiger ist, dass die Jagdbekleidung* geräuscharm ist, denn raschelnde Kleidung kann sehr leicht Wildtiere verscheuchen.
- Leise Jagdschuhe: Bei der Auswahl der Jagdstiefel* für die Pirschjagd solltest du darauf achten, dass sie möglichst wenige Geräusche machen. Ein Quietschen zur falschen Zeit verscheucht Wild zuverlässig.
- Optik: Ein Spektiv* oder ein Fernglas* ist erforderlich, um in der ersten Phase das Wild zu entdecken, bevor die eigentliche Pirsch beginnt. Ein Zielfernrohr* erleichtert das Zielen und verlängert die machbare Schussdistanz.
- GPS-Gerät: Wenn du in einem großen Revier, das du nicht gut kennst, eine Pirschjagd praktizierst, kann ein GPS-Gerät* nützlich sein. In jedem Fall solltest du aber ein Handy mit GPS-Ortung und einer Offline-Karte des Reviers in der Tasche haben.
Die besten Bücher zur Pirschjagd
- Nachtjagd auf Sauen* von Michael Gast und Martin Norbert Balke ist ein modernes Buch zur Pirschjagd auf Schwarzwild. Auch die Nutzung von Wärmebildkameras* und Nachtsichtgeräten* wird thematisiert.
- Die nächtliche Pirsch auf Schwarzwild von Christian Seif ist ein interessantes Buch mit vielen nützlichen Informationen zur Pirschjagd auf Wildschweine. Gerade für Jungjäger ist dieses Buch exzellent geeignet.
- Pirsch & Schusszeichen: Lesen & interpretieren* von Toni Huber ist eine gute Einführung in das Thema Pirsch- und Schusszeichen. Nicht nur Anfänger können viel vom erfahrenen Autor und Jäger lernen.
Jagdmethoden und Jagdzeiten
In Deutschland gibt es gesetzlich vorgeschriebene Jagdzeiten, an die sich alle Jäger halten müssen. Wenn du als Jäger in Deutschland aktiv bist, musst du die Jagdzeiten in Deutschland kennen und einhalten. Ansonsten droht dir ein Bußgeld oder sogar der Verlust des Jagdscheins.
In Deutschland gibt es zwar das Bundesjagdgesetz und auch eine dazugehörige Verordnung mit Jagdzeiten für den Bund. Aber in der Praxis ist es so, dass alle Bundesländer die Jagdzeiten individuell bestimmen. Wenn du etwa in Bremen lebst, musst du dich an die Jagdzeiten in Bremen halten. Bist du hingegen in Rheinland-Pfalz aktiv, zählen für dich die Jagdzeiten in Rheinland-Pfalz.
Wir betreiben viel Aufwand, damit wir dir auf Schonzeiten.de zu jeder Zeit die aktuellen Jagdzeiten für alle deutschen Bundesländer zur Verfügung stellen können. Mitunter kommt es vor, dass es Ausnahmeregelungen für bestimmte Jagdmethoden gibt. Wenn das der Fall ist, findest du auf unseren Jagdzeiten-Seiten einen entsprechenden Hinweis.
Fazit: Jagdmethoden zwischen Tradition und Moderne
Alle Jagdmethoden, die in Deutschland praktiziert werden, haben eine lange Tradition. Allerdings werden in der Praxis oft moderne Hilfsmittel eingesetzt, etwa Drohnen, Wärmebildkameras, Wildkameras oder auch GPS-Geräte. Dabei geht es oft darum, die Jagd sicherer und effektiver zu machen, ohne aber das klassische Jagderlebnis* zu beeinträchtigen.
Welche Jagdmethode für dein Revier und das bejagte Wild die beste Wahl ist, hängt von vielen Faktoren ab. Generell ist es eine gute Idee, als Jungjäger unterschiedliche Jagdmethoden kennenzulernen und zu praktizieren, denn alle Jagdmethoden haben Vor- und Nachteile. Bei der modernen Jagdpraxis muss es zudem immer darum gehen, die Jagd tierschutzgerecht umzusetzen.
Die Ansitzjagd ist ein guter Startpunkt, da du keine besonderen physischen Fähigkeiten mitbringen musst, um mit Geduld und Ausdauer erfolgreich an einem festen Standort zu jagen. Die Pirschjagd ist mit größeren Herausforderungen verbunden, da du in Bewegung bist. Aber dafür bekommst du auch ein spannendes Naturerlebnis geboten.
Die Fallenjagd ist für einige Wildarten die beste und effektivste Jagdmethode. Allerdings ist die Fallenjagd mit strategischen Herausforderungen verbunden, die nicht immer ganz einfach zu meistern sind. Dies gilt auch für die Baujagd. Die Bogenjagd ist in Deutschland derzeit nicht erlaubt, aber das wird sich in Zukunft vielleicht ändern.
Die Drückjagd ist eine Jagdmethode, die vielfach eingesetzt wird, um in kurzer Zeit zahlreiche Jagderfolge zu erzielen. Viele Jäger haben einen Jagdhund. Bei vielen Jagdmethoden kann ein entsprechend ausgebildeter Hund äußerst hilfreich sein. Bei manchen Jagdmethoden wie der Baujagd ist ein Hund sogar unverzichtbar.
Wir wünschen dir viel Erfolg mit allen Jagdmethoden, die du waidgerecht und verantwortungsbewusst umsetzt!
FAQ Jagdmethoden
Was sind die besten Jagdmethoden?
Jede Jagdmethode hat Vor- und Nachteile. Die Pirschjagd, die Ansitzjagd, die Lockjagd, die Drückjagd, die Fallenjagd, die Baujagd und diverse andere Jagdtechniken ermöglichen einem Jäger, je nach Revier, Jahreszeit und Jagdziel die beste Option auszuwählen. Wir stellen dir alle Jagdmethoden ausführlich mit ihren Vor- und Nachteilen vor.
Was sind die beliebtesten Jagdmethoden?
Zu den beliebtesten Jagdmethoden gehören die Pirschjagd, die Ansitzjagd und die Drückjagd. Aber auch die Fallenjagd, die Baujagd und diverse Jagdtechniken mit Hunden ermöglichen einem Jäger, unter den geeigneten Rahmenbedingungen erfolgreich und verantwortungsbewusst zu jagen.
Welche ethischen Überlegungen sind bei der Wahl einer Jagdmethode wichtig?
Bei allen Jagdmethoden muss es darum gehen, waidgerecht, tierschutzgerecht und legal zu handeln. Jeder Jäger, der sich nicht an diese grundlegenden Vorgaben hält, sollte möglichst schnell seinen Jagdschein verlieren.
Wie beeinflusst das Wetter die diversen Jagdmethoden?
Das Wetter kann bei jeder Jagdmethode eine große Rolle spielen. Bei Regen oder Gewitter kann es etwa sein, dass die Wildtiere bei der Ansitzjagd offene Flächen meiden. Jäger müssen sich intensiv mit dem Verhalten der bejagten Wildtiere befassen, um möglichst gut einschätzen zu können, wie sich die Tiere bei unterschiedlichen Wetterbedingungen verhalten.
Gibt es spezielle Jagdmethoden für verschiedene Wildarten?
Die meisten Jagdmethoden sind für verschiedene Wildtiere geeignet. Allerdings gibt es durchaus Einschränkungen. Die Fallenjagd ist etwa bevorzugt für Niederwild geeignet. Die Baujagd eignet sich nur für Wildtiere, die unterirdische Bauten bewohnen oder begehen. Auch die Pirschjagd und die Ansitzjagd sind nicht für alle Wildarten geeignet.
Benötige ich unterschiedliche Ausrüstung für verschiedene Jagdmethoden?
Bei allen Jagdmethoden benötigst du neben der üblichen Basisausrüstung auch noch spezielle Ausrüstungsgegenstände. Bei der Fallenjagd sind etwa spezielle Fallen erforderlich. Für die Ansitzjagd benötigst du eventuell einen Hochsitz. Für die Pirschjagd benötigst du geräuscharme Jagdbekleidung. Bei uns findest du zu allen Jagdmethoden nützliche Ausrüstungstipps.
Wie kann ich eine Jagdmethode erlernen?
Bei der Ausbildung zum Jäger lernst du grundlegende Techniken, die bei der Jagd eingesetzt werden. Überdies kannst du dich in Seminaren und Workshops weiterbilden. Zudem ist es empfehlenswert, als Jungjäger gemeinsam mit erfahrenen Jägern zu jagen. Wir empfehlen dir zudem, Fachbücher zu lesen. Wir haben die besten Bücher zu allen beliebten Jagdmethoden zusammengestellt.
Welche Rolle spielen Jahreszeiten bei der Wahl der Jagdmethode?
Nicht jede Jagdmethode ist für jede Jahreszeit geeignet. Die Drückjagdsaison läuft etwa von Oktober bis Januar. Es gibt aber auch Jagdmethoden wie die Pirschjagd oder die Ansitzjagd, die nahezu ganzjährig durchgeführt werden können. Allerdings musst du immer die gesetzlichen Jagdzeiten berücksichtigen, sodass die meisten Wildarten in Deutschland nicht ganzjährig bejagt werden können.
Gibt es Beschränkungen für Jagdmethoden in Naturschutzgebieten?
Es kommt durchaus vor, dass in Naturschutzgebieten spezielle Regeln und Beschränkungen gelten, auch für bestimmte Jagdmethoden. So kann etwa die Fallenjagd verboten oder eingeschränkt sein. Auch die Baujagd kann in Naturschutzgebieten verboten sein. Mitunter wird die Jagd komplett in Naturschutzgebieten verboten.
Wie wirken sich die Jagdgesetze und Jagdverordnungen auf die Wahl der Jagdmethoden aus?
Die Jagdgesetze und Jagdverordnungen in Deutschland regeln bis ins letzte Detail, welche Jagdmethoden eingesetzt werden dürfen. So ist es etwa ein einigen Bundesländern nicht erlaubt, die Baujagd in Naturbauten zu praktizieren. Zudem regeln die Jagdverordnungen der Bundesländer die Jagdzeiten. Während der Schonzeit darfst du die jeweilige Wildart nicht bejagen.
Kann ich alle Jagdmethoden eigenständig erlernen?
Grundsätzlich kannst du dir sehr viel Wissen aneignen, indem du nach der Jägerausbildung Fachliteratur liest. Wir können dir einige exzellente Bücher empfehlen. Generell empfehlen wir die allerdings auch, es nicht bei der Theorie zu belassen, sondern von erfahrenen Jägern zu lernen und Kurse zu besuchen, um deine Fähigkeiten zu verbessern.
Sind digitale Hilfsmittel bei der Jagd erlaubt?
Nicht alle digitalen Hilfsmittel sind zulässig. Ein GPS-Gerät für die Orientierung in einem großen Revier kannst du bedenkenlos nutzen. Anders ist die Situation bei Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräten. Auch Drohnen sind nicht uneingeschränkt zugelassen. Es ist wichtig, dass du dich in deinem Bundesland und vor Ort über die geltenden Vorschriften informierst.
Wie beeinflusst das Gelände die Wahl der Jagdmethode?
Das Gelände spielt eine große Rolle bei der Wahl der Jagdmethode. Wenn du ein offenes Gelände mit großen Flächen hast, die du von einem Ansitz aus beobachten kannst, ist die Ansitzjagd vielleicht die beste Wahl. In einem hügeligen Revier mit viel Vegetation ist wahrscheinlich die Pirschjagd die bessere Wahl.