Ein schrecklicher Jagdunfall hat sich am Samstag, dem 15. November 2025, in Tschechien ereignet. In der Nähe der Stadt Kladruby im Bezirk Tachov, etwa 60 km östlich der bayerischen Grenze, wurde ein 67-jähriger Jagdteilnehmer durch einen Schuss tödlich verletzt. Nach Angaben von Augenzeugen traf die Kugel das Opfer direkt in den Kopf. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Opfers feststellen.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet

Die tschechische Kriminalpolizei hat umgehend Ermittlungen eingeleitet. Der Verdacht lautet auf fahrlässige Tötung. Eine Obduktion durch einen Rechtsmediziner wurde angeordnet. Zudem wurden zahlreiche Zeugen befragt, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären.
Bei allen an der Jagd beteiligten Personen wurden Alkohol- und Drogentests durchgeführt. Kein Teilnehmer fiel negativ auf, sodass zumindest ausgeschlossen werden kann, dass der Vorfall in irgendeiner Form durch Alkohol oder Drogen verursacht wurde.
Zweiter Jagdunfall in kurzer Zeit in Region Tachov
Im August 2024 gab es bereits einen Jagdunfall in derselben Region Tschechiens. Ein Jäger, der auf einen Fuchs gezielt hatte, traf versehentlich einen 44-jährigen Schatzsucher, der mit einem Metalldetektor in dem Gebiet unterwegs war. Der Mann wurde zwar im Oberkörper getroffen, überlebte den Vorfall allerdings. Ein Zusammenhang mit dem aktuellen Fall ist nicht bekannt.
Breite Jagdkultur in Tschechien
Der tschechische Jagdverband gibt an, dass über 88.000 Menschen einen Jagdschein haben und etwa 70.000 Jäger tatsächlich aktiv sind. Tödliche Jagdunfälle sind glücklicherweise selten, kommen aber vor.
Jäger werden auch in Tschechien darauf trainiert, nur dann zu schießen, wenn sie sich absolut sicher sind, dass sie mit ihrem Schuss keine Gefahr für Menschen oder nicht bejagbare Tiere darstellen. Gerade bei Gesellschaftsjagden ist es zudem selbstverständlich, dass alle Jagdteilnehmer sich mit Warnfarben kennzeichnen, um nicht versehentlich zum Ziel zu werden.
Bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei muss geklärt werden, ob die üblichen Verhaltensregeln und Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt wurden. Eines ist klar: An irgendeiner Stelle ist ein Fehler passiert, der tödliche Folgen hatte.
